Besuch Gedenkstätte Dachau
Bericht über unsere Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau
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| Gemeinsam mit allen zehnten Klassen besuchten wir Anfang Dezember die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. Obwohl wir im Unterricht schon einiges über die Zeit des Nationalsozialismus gelernt hatten, merkten wir schnell, dass ein Besuch vor Ort eine ganz andere Wirkung hat. Insgesamt waren im Lager Dachau im Laufe der Jahre über 200.000 Menschen inhaftiert. Es waren Männer, die von den Nationalsozialisten als politische Gegner, als Juden, als Sinti und Roma, als Homosexuelle, als Zeugen Jehovas oder aus anderen Gründen diskriminiert und verfolgt wurden. |
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Zu Beginn hatten wir eine Stunde Zeit, das Museum selbstständig zu erkunden. In kleinen Gruppen gingen wir durch die Ausstellung und informierten uns über die Geschichte des Lagers, das 1933 als erstes Konzentrationslager der Nationalsozialisten gegründet wurde und als „Vorzeigelager“ diente. Die vielen historischen Fotos, Dokumente und Berichte betroffener Menschen machten die Ereignisse für uns viel authentischer. Wir waren sehr erstaunt, wie viele verschiedene Nationalitäten und Hintergründe die Häftlinge hatten. Es fiel uns schwer, die große Zahl der Inhaftierten und der mindestens 41.500 Menschen, die dort starben, wirklich zu begreifen. Ein großer Teil der Ausstellung erklärte auch die Aufgaben, zu denen die Gefangenen gezwungen wurden. Viele mussten harte körperliche Arbeit leisten – etwa beim Straßenbau, beim Errichten von Gebäuden oder in Werkstätten und später auch in Rüstungsbetrieben. Diese Zwangsarbeiten waren streng kontrolliert, oft gefährlich und fanden unter sehr schlechten Bedingungen statt. |
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Nachdem wir das Museum angesehen hatten, erhielt jede Klasse eine eigene Führung über das Gelände. Hier wurde uns der Aufbau des Lagers, der Appellplatz, die Baracken und weitere Bereiche, die für den Lageralltag eine wichtige Rolle spielten, erklärt. Besonders bedrückend empfanden wir das Gefängnis. In manchen Zellen konnte man nur stehen, da sie 70x70cm groß waren. Man berichtete uns auch, wie die Häftlinge nach Dachau gelangten. Viele wurden von der Polizei oder der SS verhaftet und anschließend in überfüllten Zügen oder Lastwägen ins Lager transportiert. Viele Schüler waren während der Führung still und nachdenklich, weil wir uns kaum vorstellen konnten, wie sehr die Menschen dort gelitten haben. |
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Besonders beeindruckend fanden wir die Informationen über die Befreiung des Lagers. Am 29. April 1945 erreichten amerikanische Soldaten Dachau und beendeten damit das Lagerleben für die verbliebenen Häftlinge. Viele von ihnen waren stark geschwächt oder krank, weil das Lager kurz vor Kriegsende völlig überfüllt war und kaum Versorgung erhielt. Noch kurz davor waren viele Häftlinge von der SS evakuiert worden und mussten zu Fuß nach Tirol wandern, was viele leider nicht überlebten. Einige der Überlebenden malten Bilder dieser Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten.
Am Ende des Besuchs waren wir alle sehr nachdenklich. Die Kombination aus historischen Hintergründen, dem Besuch des tatsächlichen Ortes und den persönlichen Geschichten, die wir in der Ausstellung gesehen hatten, hat uns tief bewegt. Wir haben erkannt, wie wichtig es ist, sich aktiv mit dieser Zeit auseinanderzusetzen, damit solche Verbrechen nie wieder passieren.
Nele Schneider und Alina Schmid, Klasse 10a |
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